Selle, Walter

eigtl. Heinrich Max Walter Selle

* 1897 in Posen
† 1920 in Berlin

Vater: Kriegsgerichtsrat (später Oberkriegsgerichtsrat) Dr. Heinrich Selle
Mutter: Martha, geb. Riedel

Selle ist mit seinen Eltern spätestens seit 1907 in Berlin ansässig(1).
Über Kindheit, Jugend und Ausbildung liegen keine gesicherten Kenntnisse vor. Eine Teilnahme am Ersten Weltkrieg ist wahrscheinlich – die Verlustlisten nennen mehrere verwundete Personen dieses Namens, ohne dass eine sichere Zuordnung möglich wäre.
Am 28.3.1920 wird Selle im Alter von 23 Jahren tot in seiner Wohnung aufgefunden; der Tag des Todes nicht bekannt. Zu diesem Zeitpunkt lebt er (Berufsbezeichnung „Kunstmaler“ in der Sterbeurkunde) in der Forststraße 52 in Berlin-Steglitz.

Walden widmet Selle neben anderen die 88. Ausstellung des „Sturm“ im August 1920 u.d.T. „Reinhard Goering, Thomas Ring, Walter Selle/Gedächtnisausstellung, Gesamtschau“(2). Die Rezension Otto Nebels würdigt ihn: „Die Ausstellung zum Gedächtnis des sehr jung gestorbenen Walter Selle umfaßt seine letzten zwölf Arbeiten. Diese Aquarelle zeugen von dem eigenwilligen Weg einer Kraft, die sich bedeutsam früh der rein malerischen Ausdrucksmittel bewußt war und zum Kompositionellen strebte. Aus der scheinbaren Gegensätzlichkeit der Bilder „Ausbruch“ und „Hafendamm“ äugt das Suchen Ausstellungen nach innerer künstlerischer Einheit, die notwendig erstanden wäre.“(3)

Anmerkungen:

  1. Berliner Adressbuch 1907, S. 2293 ↩︎
  2. Katalog: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:255-dtl-0000001530 ↩︎
  3. Otto Nebel: Ausstellung „Der Sturm“, August 1920; in: Der Cicerone. Jg. 12 (1920). H. 17, S. 657 ↩︎

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