Schliephacke, Otto

Eintrag im Gästebuch der Waldens am 28.8.1916

* 16.03.1899 in Wernigerode
† nicht bekannt

Eltern:
Postassistent August Schliephacke und dessen Ehefrau Pauline Schliephacke, geb. Bruns.
Ein Bruder: Bruno Paul Schliephacke, * 18.6.1900 in Wernigerode, lebte in Hamburg(-Sasel); soll auf einer Forschungsreise in den nahen Osten ums Leben gekommen sein(1).
Geisteswissenschaftlicher Gelehrter, Mythologe u. Astrologe; Freiwirtschaftler.
Vater des Architekten Fridtjof Schliephacke (*1930 in Magdeburg; † 1991 in Berlin)(2).

Schliephacke kommt 1916 mit dem „Sturm“ in Kontakt: Nachgewiesen ist der Besuch
der Muche-Ausstellung (37. Ausstellung des „Sturm“, Januar 1916, zusammen mit Max Ernst); im Sommer des Jahres (28.8.1916) ist er wieder in Berlin und trägt sich ins Gästebuch der Waldens ein.
Es ist möglicherweise Schliephacke, der 1919 ein Bild Muches aus der 78. „Sturm“-Ausstellung („Sommer“; Kat.-Nr. 13 oder 17) erwirbt, das 1951 vom Land Berlin angekauft wird(3).
Schliephacke ist zwischen Februar 1920 und Juli 1923 an mindestens neun „Sturm“-Ausstellungen in Berlin beteiligt (jeweils mit ein bis drei Werken an den Gesamtschauen)(4)  und wird auch darüber hinaus noch vereinzelt in „Sturm“-Publikationen genannt(5). Nach Juli 1923 taucht sein Name nicht mehr auf.
Lebensmittelpunkt Schliephackes ist Wernigerode; dort ist er spätestens seit 1921(6) bzw. 1922(7) in der Forckestraße 15 (seinem Elternhaus) wohnhaft. Im Jahre 1926 erscheint sein Name dort nicht mehr. Über seinen späteren Verbleib ist nichts bekannt.

Anmerkungen:

  1. Nach einer ungesicherten Mitteilung von Tristan Abromeit: Das Boden(un)recht. T. 1, 2000, S. 136; https://www.yumpu.com/de/document/read/5205651/das-bodenunrecht-von-tristan-abromeit ↩︎
  2. vgl. u.a. https://de.wikipedia.org/wiki/Fridtjof_Schliephacke ↩︎
  3. Die Provenienz ist nicht geklärt; vgl. https://www.galerie20.smb.museum/werke/961478.html ↩︎
  4. Beteiligungen an „Sturm“-Ausstellungen:
    83. Ausstellung (Februar 1920; Nr. 70, Komposition; Nr. 71, Holzhauer)
    88 (Nr. 98, Blaugelbe Komposition)
    90 (Nr. 168, Zeichnung; Nr. 169, Kuh; Nr. 170, Goldenes Glasbild)
    100 (Nr. 90, Feuer)
    110 (Nr. 117, Bild mit Gelb)
    114 (Nr. 105, Selbstmörder)
    115 (Nr. 112, Kubistisch)
    119 (Nr. 95, Kubistisch)
    121 (Juli 1923. Nr. 74, Bild 1919; Nr. 75, Eisenbahnunglück; Nr. 76, Selbstmörder) ↩︎
  5. bspw. in „Die Quirlsanze“, der Zeitschrift zum ersten „Sturm“-Ball (März 1921) ↩︎
  6. Katalog zur 100. Ausstellung des „Sturm“ ↩︎
  7. Adressbuch 1922 der Stadt Wernigerode ↩︎

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