eigtl. Adolf Dietrich Max Eggers
* 14.12.1903 in Hamburg
† 23.9.1979 in Dornstadt
Eggers‘ Vater war Fotograf mit eigenem Geschäft; mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Heinrich Eggers, der lt. Hamburger Adressbuch 1910 als Fotograf an der Schmalenbecker Str. 19 geführt wird; seine Mutter Elisabeth ist eine geborene Posstels.
Eggers nimmt nach dem Abitur ein Lehramtsstudium auf, das er allerdings nicht abschließt. Er beschäftigt sich mit Kunst, Anthropologie und Astrologie und ist Anhänger der Lehren Rudolf Steiners. Er erstellt regelmäßig Horoskope für sich und auch für andere (z.B. 1951 für Nell Walden(1)).
Zumindest kurzzeitig ist er als Schüler am Bauhaus nachgewiesen(2).
Im Umkreis des „Sturm“ bewegt sich Eggers in der zweiten Hälfte der 20er Jahre(3).
In den 20er und 30er Jahren lebt Eggers in Halle, später in Blankenhain. In Blankenhain pflegt er Kontakt zum Kreis um den Geraer Amtsrichter Alfred Bogenhardt (1876-1932)(4) und dessen Frau Ella, die eine Sommervilla in Blankenhain besitzen. Zu diesem Kreis gehören auch Herbert Molwitz (1901-1970)(5), Rudolf Kluge, Ilse Lüttich sowie der Maler und Graphiker Alfred Ahner (1890-1973) und Familie(6) sowie Maria Schulz-Birch(7) und Maria von Zaborsky(8)(9).
1928/29 begegnet Eggers in Weimar Gudrun Soehle, die er bald darauf heiratet. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder – zwei Töchter (1930 und 1935 geboren) sowie ein Sohn (1932 geboren). Die Ehe wird in den späten 30er Jahren geschieden. Eggers geht eine zweite Ehe ein, aus der ebenfalls zwei Töchter und ein Sohn stammen.
Eggers wird zu Beginn des II. Weltkriegs eingezogen. Er zieht sich während des Kriegs eine Nierenerkrankung zu, an der er zeitlebens leidet.
Nach Kriegsende geht Eggers nach Hamburg zurück. Er geht eine Beziehung mit der Fachlehrerin Marie Ahrens ein. Dieser Verbindung entstammt ein Sohn, Olaf Ahrens (*19.9.1948), der sich als Physiker einen Namen macht.
Seit den frühen 50er Jahren lebt und arbeitet Eggers zusammen mit Irmgard Kanold(10) in der Hamburger Straße 192 unter der U-Bahn-Brücke Dehnhaide, später, seit den späten 50er/frühen 60er Jahren, im Kanoldschen Anwesen in Hamburg-Gross Flottbek, Waitzstr. 59(11).
Nach dem Tode Irmgard Kanolds 1976 soll Eggers seine Arbeiten in einem Wutanfall selbst zerstört haben.
Aus dem Haus in der Waitzstraße zieht Eggers in ein Senioren-Wohnheim in der Nähe von Hamburg um(12). Am 5.3.1977 verzieht er weiter nach Thalfingen (heute Gemeinde Elchingen): Von dort zieht er ein weiteres Mal am 11.7.1979 nach Dornstadt in das Altenzentrum 1 um; dort verstirbt er am 23.9.1979.
Der Leichnam Eggers‘ wird auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt; das Grab ist inzwischen eingeebnet.
Anmerkungen:
- https://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-1025299 ↩︎
- vgl. https://bauhaus.community/. Lt. Mitteilung der Tochter Ursula Nassauer-Eggers, jüngste Tochter aus der ersten Ehe Eggers‘, studierte Eggers am Bauhaus in Weimar. ↩︎
- Im September 1925 beteiligt an der 144. Sturm-Ausstellung (in: Gesamtschau; Nr. 53 = Plastik);
Alf Eggers: Plastik [Abb.]; in:
Der Sturm. Jg. XVI (1926/27), Nr. 10 (Januar 1927). S. 153;
Aufruf [anlässlich des 50. Geburtstags von Herwarth Walden]
Unterzeichnet von 340 Künstlern und Schriftstellern aus allen Ländern, u.a. von Alf Eggers; in: Der Sturm. Jg. XIX (1928/29), Nr. 7 (Oktober 1928), S. 294 ↩︎ - https://www.pressreader.com/germany/thuringische-landeszeitung-gera/20200124/282054803999056 ↩︎
- https://www.antikbayreuth.de/kuenstlerverzeichnis/Kunstler_I_bis_P/Molwitz_Herbert_1901_Blankenha/molwitz_herbert_1901_blankenha.html ↩︎
- Mitteilung von Eggers‘ Tochter Ursula Nassauer-Eggers ↩︎
- Konzertsängerin und Gesangspädagogin ↩︎
- Weberin am Bauhaus ↩︎
- alle nach „Vorläufig muß ich leben bleiben“. Alfred Ahner – Aus den Briefen und Tagebüchern des Weimarer Künstlers. Hildesheim u.a.: Olms; 2014. S. 180 ↩︎
- vgl. https://www.hamburg.de/clp/frauenbiografien-schlagwortregister/clp1/hamburgde/onepage.php?BIOID=4253&qN=Kanold ↩︎
- Die chemische Fabrik Max Kanolds, Irmgard Kanolds Vater, in der Hufnerstraße wurde 1874 gegründet. Irmgard übernimmt sie als Erbin nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1966. Dass die Firma weiter besteht, belegt die Schrift „Max Kanold. Hamburg 1874-1974“ (Hamburg o.J. [1974]) anlässlich des 100jährigen Bestehens. ↩︎
- Mitteilung von Eggers‘ Tochter Ursula Nassauer-Eggers ↩︎